**Shotokan Karate: Eine Reise der Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung**
Shotokan Karate, benannt nach seinem Begründer Gichin Funakoshi und seinem Pseudonym “Shoto,” ist einer der bekanntesten und einflussreichsten Karate-Stile weltweit. Es zeichnet sich durch seine klaren Techniken, anspruchsvollen Katas (festgelegte Bewegungsabläufe) und tief verwurzelte philosophische Prinzipien aus. In diesem Artikel tauchen wir in die Welt des Shotokan Karate ein und erforschen seine Geschichte, seine Philosophie und seine Bedeutung.
**Die Geschichte von Shotokan Karate**
Shotokan Karate hat seine Wurzeln auf Okinawa, einer Insel in Japan. Gichin Funakoshi, der als “Vater des modernen Karate” gilt, wurde 1868 auf Okinawa geboren und begann sein Karate-Training in jungen Jahren. Er lernte von Meistern wie Azato Anko und Itosu Yasutsune und entwickelte eine tiefe Leidenschaft für diese Kampfkunst. Im Jahr 1922 präsentierte Funakoshi das Karate erstmals auf dem japanischen Festland, was zur Verbreitung des Karate in ganz Japan und darüber hinaus beitrug.
**Die Philosophie des Shotokan Karate**
Eine der herausragenden Eigenschaften des Shotokan Karate ist die Betonung der Philosophie und der moralischen Werte. Funakoshi legte großen Wert auf die Entwicklung von Charakter und Tugenden. Die “Niju Kun”, die 20 Prinzipien des Karate, die Funakoshi veröffentlichte, betonen Respekt, Bescheidenheit, Ausdauer und den Weg der Selbstdisziplin.
Eine der bekanntesten Philosophien des Shotokan Karate ist die “Dojo Kun”, ein Kodex mit fünf Grundsätzen, der vor und nach dem Training rezitiert wird. Diese Grundsätze lauten:
1. **Bemühe dich, dich selbst zu vervollkommnen**.
2. **Bemühe dich, das Gute zu erreichen**.
3. **Respektiere andere**.
4. **Hüte dich vor rücksichtslosem Verhalten**.
5. **Übe den Geist der Bemühung (Schweiß) vor dem Schweiß**.
**Techniken und Training im Shotokan Karate**
Shotokan Karate ist bekannt für seine klaren, direkten und kraftvollen Techniken. Die Grundlagen (Kihon) bilden das Fundament, auf dem alle fortgeschrittenen Techniken aufbauen. Diese Techniken umfassen Schläge, Tritte, Blöcke und Stellungen. Die Karatekas üben sie immer wieder, um ihre Technik zu verfeinern.
Katas sind festgelegte Bewegungsabläufe, die Techniken und Prinzipien in einer strukturierten Form kombinieren. Sie helfen den Karatekas, ihre Technik zu verfeinern, das Timing zu verbessern und den Geist der Kampfkunst zu entwickeln. Es gibt verschiedene Katas im Shotokan Karate, von den grundlegenden Heian Katas bis zu den anspruchsvollen Meikyo und Empi Katas.
**Graduierungssystem im Shotokan Karate**
Im Shotokan Karate gibt es ein Graduierungssystem, das die Fortschritte der Karatekas anzeigt. Dieses System wird durch die Farben der Gürtel (Obi) repräsentiert. Ein Anfänger trägt in der Regel einen weißen Gürtel und arbeitet sich durch verschiedene Kyu-Grade (Schülergrade) bis zum Schwarzgurt (Dan) vor. Die Graduierung erfordert harte Arbeit, Engagement und Beherrschung der Techniken.
**Die Verbreitung von Shotokan Karate**
Shotokan Karate hat sich über die Grenzen Japans hinaus verbreitet und wird heute weltweit praktiziert. Viele Karatekas reisen nach Japan, um dort von erfahrenen Meistern zu lernen und die Wurzeln dieser Kampfkunst zu erkunden. Die Einflüsse von Shotokan Karate sind in vielen anderen Karate-Stilen zu finden.
**Fazit** Shotokan Karate ist nicht nur eine Kampfkunst, sondern auch eine Lebensphilosophie. Es betont die Entwicklung von Charakter und Tugenden genauso wie die körperliche Fitness und Technik. Die klaren und kraftvollen Bewegungen, die tiefe Philosophie und die Geschichte machen Shotokan Karate zu einem faszinierenden und bedeutungsvollen Weg der Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung.